Vor zwei Wochen fand in Hamburg wieder die Preisverleihung für das Kinderspiel des Jahres statt.
Die Auszeichnung „Kinderspiel des Jahres 2019“ erhält „Tal der Wikinger“ von Haba. Das Spiel konnte sich demnach gegen Fabulantica“ von Marco Teubner (Verlag: Pegasus Spiele) und „Go Gecko Go!“von Jürgen Adams (Verlag: Zoch) durchsetzen. Damit verteidigt Haba seinen Titel „Kinderspiel des Jahres – 2018 gewann man mit Funkelschatz von Lena und Günter Burkhardt (Haba).
Zum Spiel:Wenn im Dorf der Nordmänner die Fässer rollen, sind alle mit Feuereifer dabei, große wie kleine Wikinger. Außen stehen die Schiffe bereit, Beute aufzunehmen, in der Mitte die Fässer. Die werden mit einer gewaltigen Kugel umgekegelt, aber bitte gezielt. Denn oberhalb des Dorfs verläuft ein Steg. Die Farbe der umgeworfenen Fässer bestimmt, wessen Spielerchip dort wohin bewegt wird. Im Idealfall gibt es Belohnungen. Wer jedoch Pech hat und vom Ende des Stegs ins Wasser fällt, löst die Rundenwertung für die Anderen aus und geht selber leer aus. „Tal der Wikinger“ ist ein aufregender Beutezug, bei dem man mit Geschick einfach drauflos spielen kann. Die taktischen Überlegungen beim Positionskampf auf dem Steg erschließen sich mit zunehmender Erfahrung und garantieren lang anhaltenden Spielspaß.
Erstmals fand die Preisverleihung nicht wie in den letzten Jahren üblich im mondänen Hotel Atlantic statt, sondern in auf einer Eventfläche in der Hamburger Speicherstadt, dem alten Zollamt. Auch wenn es noch ein wenig Verbesserungspotential bei der Präsentation gibt, war es wieder eine sehr viel schönere, frischere und emotionalere Veranstaltung als alle Preisverleihungen für den Hauptpreis, an denen ich jemals teilnehmen durfte. Grund dafür ist unter anderem die Anwesenheit von Kindern einer Hamburger Grundschule, die die Nominierungsliste quasi adoptiert hat und dann jedes Spiel von einer Gruppe Kindern präsentiert wird.
Auch die Preisverleihung für den Hauptpreis und das Kennerspiel werden dieses Jahr an neuem Ort stattfinden. Ich bin mal gespannt, ob sich die Frische aus Hamburg auch auf Berlin übertragen lässt. Was ich mir für Berlin jedoch am meisten wünsche, ist das, was mich an Hamburg dieses Jahr am meisten „gestört“ hat: Die ebenfalls sehr gute Empfehlungsliste (https://www.spiel-des-jahres.com/de/kinderspieldesjahres) der Spiele, die ebenfalls in diesem Jahr herausragend waren, die es aber leider nicht auf die Nominierungsliste geschafft haben, bekam lediglich einen Stehtisch am letzten Ende der Präsentationsfläche, zu dem wegen der Enge dort so gut wie kaum ein Pressevertreter den Weg fand.